Leitsätze der Charta
LEITSÄTZE DER CHARTA
in einfacher Sprache
1 Gesellschaftspolitische Herausforderungen – Ethik, Recht und öffentliche Kommunikation
Jeder Mensch hat ein Recht auf ein Sterben unter Bedingungen, die seine/ihre Würde achten.
Die persönlichen Wünsche und Werte werden respektiert. Der Wille wird geachtet.
Er/sie wird unterstützt durch die Familie, durch nahe stehende Personen und durch beruflich
und ehrenamtlich Sorgende.Ein Sterben in Würde wird unterstützt durch entsprechende politische Rahmenbedingungen.
Wir werden uns dafür einsetzen, dass Menschen an der Hand und nicht durch die Hand eines
Menschen sterben.Sterben ist Teil des Lebens. Die Themen Sterben und Tod dürfen nicht tabuisiert werden.
2 Bedürfnisse der Betroffenen – Anforderungen an die Versorgungsstrukturen
Jeder schwerstkranke und sterbende Mensch hat ein Recht darauf, dass seine persönlichen
Bedürfnisse wahrgenommen werden.Die Begleitung und Beratung ist darauf individuell ausgerichtet.
Die Angehörigen und Nahestehenden werden einbezogen und unterstützt.
Die Begleitung erfolgt durch haupt- und ehrenamtlich Tätige.
Die vorhandenen Versorgungsstrukturen in Stuttgart sind für die Betroffenen zugänglich.
Ein kontinuierliches Versorgungsnetzwerk ist unser Ziel.
3 Anforderungen an die Aus-, Weiter- und Fortbildung
Jeder Mensch hat ein Recht auf Begleitung und Behandlung durch unterschiedliche
Berufsgruppen, die entsprechend qualifiziert sind.Die in der Palliativversorgung Tätigen verfügen über aktuelles Fachwissen, Fähigkeiten und
Fertigkeiten.Ihr Handeln ist eingebettet in eine Haltung der Achtsamkeit im Umgang mit schwerstkranken
und sterbenden Menschen.Wir werden uns dafür einsetzen, dass entsprechende Lernangebote in die Aus-, Weiter- und
Fortbildungscurricula integriert werden.
4 Entwicklungsperspektiven und Forschung
Jeder Mensch hat ein Recht darauf, nach dem allgemein anerkannten Stand der Forschung
begleitet und behandelt zu werden.Entsprechende Forschungsbedarfe müssen identifiziert werden. Forschungsstrukturen
müssen weiterentwickelt werden. Forschungsvorhaben und innovative Praxisprojekte
müssen gefördert werden.Wir werden uns dafür einsetzen, dass ständig neue Erkenntnisse zur Palliativversorgung aus
Forschung und Praxis gewonnen, transparent gemacht und im Versorgungsalltag umgesetzt
werden.
5 Die europäische und internationale Dimension
Jeder Mensch hat ein Recht darauf, nach anerkannten Empfehlungen und
Handlungsrichtlinien begleitet und behandelt zu werden.Wir werden uns dafür einsetzen, Organisationen, Institutionen und Menschen, die
international im Bereich der Palliativversorgung tätig sind, in Kontakt miteinander zu bringen
für einen länderübergreifenden Austausch zum Wohl schwerstkranker und sterbender
Menschen.