Filmschau "WIR STERBEN"
Katja Simon
Mittwoch, 30. Oktober 2019, Atelier am Bollwerk, Saal Fassbinder
Eintritt 5 Euro
Im Anschluss Gespräch mit den Filmemacher*innen
Mit Kurzfilmen aus Filmhochschulen in Salzburg, Potsdam und Ludwigsburg werden unterschiedliche filmische Herangehensweise und Perspektiven an eine immer wieder verdrängte Thematik präsentiert: das Sterben, im Hospiz, einsam zuhause, angeschlossen an Geräten, vor den Augen einer liebenden Enkelin.
„Ändert der Umgang mit dem Tod unser Verhältnis zum Sterben?“, fragt sich der Filmemacher Lorenz Wetscher, der in seiner stillen Dokumentation den Pfleger Robert durch die Nächte im Hospiz begleitet. „Wir sterben“ zeigt eine respektvolle Verneigung vor dem Alter, die mit wunderbaren Bildern die erfüllte Nähe zwischen Oma und der Enkelin Josephine Links vermittelt. Auch modernste Technologien erleichtern nicht den Abschied und die Entscheidung der geliebten Person zu respektieren die Maschinen abzuschalten. Das Hadern von Leon kommt in dem achtminütigen Film von Eugen Merher zum Ausdruck.
Für eine gute Betreuung und Versorgung von Sterbenden und lebensbegrenzend Erkrankten braucht es informierte Menschen, die sich selbst mit der Thematik auseinandergesetzt haben. Mit der Filmschau sprechen wir die breite Öffentlichkeit in der Stadt an, jung und alt, krank und gesund. Junge, individuelle filmerischen Auseinandersetzungen mit Sterben und Tod bieten die Möglichkeit Barrieren abzubauen, die Zuschauer zu sensibilisieren und die Gespräche ins Rollen zu bringen.
Programm
„Die Arbeit mit dem Tod" von Lorenz Wetscher (2019, 25 Minuten, Fachhochschule Salzburg)
„Wir sterben“ von Josephine Links (2011, 14 Minuten, Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf)
„Gretas Reise“ von Janina Putzker & Caroline Siegner (2014, 8 Minuten, Filmakademie Baden-Württemberg)
„Hinter Glas“ von Eugen Merher (8 Minuten, Filmakademie Baden-Württemberg)
„Ptok“ von Ali Tamim (2018, 25 Min., Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF)
Die Veranstaltung ist Teil der Charta-Initiative Stuttgart “Leben bis zum Schluss”. Es besteht die Möglichkeit die Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen in Deutschland zu unterschreiben.