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Podiums- und Publikumsgespräch 2019

Aktuelles

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Podiums- und Publikumsgespräch 2019

Katja Simon

 

In der Reihe „Sterben in Stuttgart - Wunsch und Wirklichkeit“

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Pflegedienst Familie – zwischen Verlässlichkeit und Verlassensein

Ein Podiums- und Publikumsgespräch mit Betroffenen, Fachleuten und Interessierten

10. Dezember 2019, 17.30 – 19.30 Uhr, im Rathaus der Landeshauptstadt Stuttgart


Interessante Einblicke in die Herausforderungen und alltäglichen Anforderung für pflegende Angehörige bot das diesjährige Podiums- und Publikumsgespräch in der Reihe „Sterben in Stuttgart – Wunsch und Wirklichkeit“ im Rathaus Stuttgart. Gudrun Born pflegte 17 Jahre ihren Mann nachdem er durch einen Hirninfarkt sein Gedächtnis verloren hatte. Sie betont, wie wichtig es in dieser Zeit war, sich entbehrlich zu machen und Hilfeangebote anzunehmen: „Ich habe nach drei Jahren Pflege verstanden, dass ich auch andere Dinge tun muss, die mir wichtig sind.“ Auch Herta Eisfeld, die sich vor dem Tod nicht fürchtete, weil sie sich viele Jahre bei der Sitzwache engagierte, ging einen sehr bewussten Weg. Dank der zuverlässigen Betreuung durch den Hausarzt und der Palliativversorgung gelang es ihr, ihren Mann bis zum Ende zuhause zu pflegen. 

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Der Bedarf an Entlastung ist groß für Menschen, die pflegen. Die Stadt Stuttgart, mit dem Bürgerservice Leben im Alter, auf dem Podium vertreten durch Christina Wißmann, bietet Unterstützung und vermittelt die passenden Angebote. „Pflegeprozesse sind lange Prozesse, in denen vertrauensvolle Beratung kontinuierlich möglich sein sollte, im günstigsten Fall auch immer durch den gleichen Berater“, lautet der Ratschlag von Dr. Klaus Pfeiffer vom Robert Bosch Krankenhaus. „Pflegende tun sich häufig schwer damit, anzunehmen wie es war. Dabei kann die Frage nach „richtig“ oder „falsch“ häufig nicht eindeutig beantwortet werden. Jede und jeder muss den eigenen Weg finden.“ Für die Darstellung der gesellschaftlichen und kommunalen Aufgabe wurde Prof. Thomas Klie auf das Podium geladen. Er betonte, wie wichtig es ist, Sorge und Pflege als kulturelle Erfahrung in der Mitte der Gesellschaft zu verankern. Auch die Gestaltung der Arbeitszeit kann dabei eine Rolle spielen. In Skandinavien, wo das Thema auf kommunaler Ebene angesiedelt ist und beispielsweise ein Verbot von Überstunden mehr Männer in Care-Tätigkeiten bring. Ihm geht es um ein kontinuierliches politisches Ringen um die Verlässlichkeit und das Netz einer sorgenden Gesellschaft für alle Menschen, die pflegen.

 

Auf dem Podium
Gudrun Born – wir pflegen e.V.
Herta Eisfeld - ehem. pflegende Angehörige
Prof. Dr. Thomas Klie - Evangelische Hochschule Freiburg
Dr. Klaus Pfeiffer – Robert-Bosch-Krankenhaus Stuttgart
Christina Wißmann - Bürgerservice Leben im Alter,
Landeshauptstadt Stuttgart

Begrüßung:
Stefan Spatz - Sozialamt, Landeshauptstadt Stuttgart

Veranstalter
Palliativ-Netz Stuttgart/Bürgerstiftung Stuttgart und Sozialamt der Landeshauptstadt Stuttgart